Wenn ich im Frühling, wo alles wächst und gedeiht, mit kräuterbegeisterten Menschen unterwegs bin, kommt oft die Frage: Und was isst Du dann im Winter???
Tatsächlich gibt es auch nach der Saison noch einiges an Kräutern zu finden und auch wenn ich jetzt den Spätherbst gewählt habe, sind einige der Pflanzen den ganzen Winter über und sogar noch unter dicken Schneedecken zu finden.
Junger Beifuß an Stellen wo gemäht wurde – hilft bei der Fettverdauung
Gänseblümchen – gehören einfach in jeden Salat 🙂
Vogelmiere – reich an Kalium, Kieselsäure und Vitamin C
Feldthymian – gut bei Erkältungsbeschwerden
Kleiner Wiesenknopf – super leckeres Würzkraut für Tomaten- und Gurkensalat
Hagebutte – sehr guter Vitamin C Lieferant
Dost – zum würzen für alle mediterranen Gerichte geeignet
Purpurrote Taubnessel – wirkt harntreibend und entzündungshemmend
Spitzwegerich – wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und reizlindernd
Weiße Taubnessel – wie die Purpurrote Taubnessel oder einfach in den Salat geben 🙂
Löwenzahn – hier sind alle Teile essbar und super gut für die Verdauung
Wiesenlabkraut – reich an Spurenelementen, hauptsächlich Slizium
Brennnessel/Brennnesselsamen – Superfood!
Schafgarbe – gut für die Verdauung und bei Frauenleiden
Nicht nur die wilden Kräuter haben mein Herz erobert, sondern auch das liebe Hühnervieh. Wie ihr vielleicht wisst, sind die Wildkräuter nicht nur für uns Menschen sehr gesund und immunstärkend, sondern auch für unsere Hühner. So bekommen meine Hühner jede Woche einen ganz besonders leckeren Snack von mir: Kleingeriebene Karotten mit geschnittenen Wildkräutern. Meist sind es die üblichen Kräuter, die man im Garten so zur Hand hat, wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Brennnessel und Oregano/Dost (der heimische Oregano). Die Hühner lieben diesen Snack!
Außerdem bekommen sie einmal die Woche auch noch meinen speziellen Hühner-Wohl-Essig ins Trinkwasser. Er stärkt den Darm und tonisiert.
Hühner-Wohl-Essig
500 ml Bio Apfelessig Alle Zutaten frisch: 2 Zehen Knoblauch 1 kleines Zweiglein Wermut (nicht zu viel) 1 Stück Ingwer ca. 3 cm 3-5 Zweige Oregano/Dost 10 Zweiglein Thymian
Der Knoblauch und der Wermut wirken vorbeugend gegen Wurmbefall. Der Ingwer und der Essig selbst, sind gut für die Verdauung und stärken das Immunsystem. Oregano und Thymian wirken antibakteriell. Außerdem haben Ingwer und Thymian eine positive Wirkung auf die Atemwege.
Alle Kräuter, Zehen und Wurzeln werden kleingeschnitten und in den Essig gegeben. Nun wird der Kräuterauszug an einen warmen dunklen Ort gestellt und täglich geschüttelt oder mindestens eine Minute gerührt. Bei der Wahl des Gefäßes bitte darauf achten, dass es keinen Metaldeckel hat, da durch den sauren Essig sonst unerwünschte Stoffe aus dem Deckel in unseren Auszug gelangen könnten. Nun zieht der Kräuter-Essig 3 Wochen lang aus und wird dann abgeseiht.
Fertig ist unser Hühner-Wohl-Essig! Ich gebe ihn einmal pro Woche im Verhältnis 20ml/Liter ins Trinkwasser. Cheers!
Wer es süß-sauer und trotzdem etwas herb mag, für den ist mein neues Marmeladen-Rezept genau das richtige!
Da ich selbst die Jostabeere (sie ist eine Kreuzung aus Stachelbeere und schwarzer Johannisbeere) nicht ganz so gerne roh esse, sie aber trotzdem üppig Früchte in unserem Garten trägt, habe ich mir dieses Jahr überlegt, eine Marmelade aus den Beeren zu kochen. Da die Jostabeere eine würzige Note hat, dachte ich, es bietet sich an, sie auch mit würzigen Kräutern zu kombinieren. Ich habe 2 Varianten gekocht. Die erste mit einem nur zarten Kräutergeschmack, die zweite für diejenigen, die es etwas kräftiger mögen. Dost (unser heimischer Oregano) und Quendel (Feld-Thymian) habe ich in der zweiten Variante getrocknet verwendet, um nicht so viel „Grünzeug“ in der Marmelade zu haben.
Jostabeeren mit Quendel und Dost
Variante 1: 600gr Jostabeeren 400 ml Tee aus frischem Dost und Quendel (Hier nimmt man zwei handvoll Dost und eine handvoll Quendel auf 400ml kochendes Wasser und lässt das Ganze 10 Minuten ziehen. Danach die Blätter abseihen und den Tee verwenden) 1 Päckchen Gelierzucker 1:3
Die Jostabeeren werden mit dem abgekühlten Tee püriert. Dann weitermachen, wie auf der Gelierzucker-Packung angegeben.
Variante 2, für alle die es etwas würziger mögen: Erst verfahren wie in Variante 1, dann aber beim Kochen der Marmelade 1 TL getrockneten Dost und 1 TL getrockneten Quendel hinzufügen.
Solltet ihr Quendel und Dost nicht im Haus haben, lässt sich das Rezept natürlich auch mit Thymian und Oregano aus dem Handel nachkochen.
Am besten schmeckt mir diese würzige Marmelade auf Käse. Ich könnte sie mir aber auch gut zu Wild anstatt Preiselbeeren vorstellen.
Wenn ihr andere Kombinationsideen habt, freue ich mich über Feedback. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, guten Appetit!
Immer wieder werde ich von Bärlauchsammlern gefragt, wie es nur passieren könne, dass Leute den Bärlauch mit Pflanzen, wie Maiglöckchen, Herbstzeitlose oder Aronstab verwechseln, das seien doch wirklich andere Erscheinungsformen.Als Kräuterkundige kann ich diese Sichtweise natürlich nachvollziehen, allerdings möchte ich in diesem Beitrag vorallem mal auf den Aronstab eingehen, der in einem bestimmten Wachstumsstadium, dem … Weiterlesen: Bärlauch vom Aronstab unterscheiden
Ganz besonders freue ich mich, wenn ich auf meinen Streifzügen durch die Natur Pflanzen finde, die ich bisher noch nicht in unserer Gegend gesehen oder sie so noch nicht wahrgenommen habe. So habe ich bei meinem letzten Spaziergang ein wunderschönes Exemplar der Feld-Hainsimse entdeckt, welche ich bei uns vorher noch nicht gesehen habe….manchmal muss man … Weiterlesen: Feld-Hainsimse
Wenn ich im Frühling, wo alles wächst und gedeiht, mit kräuterbegeisterten Menschen unterwegs bin, kommt oft die Frage: Und was isst Du dann im Winter??? Tatsächlich gibt es auch nach der Saison noch einiges an Kräutern zu finden und auch wenn ich jetzt den Spätherbst gewählt habe, sind einige der Pflanzen den ganzen Winter über … Weiterlesen: Wilde Kräuter im November
Wenn sich das Jahr dem Ende nähert und die Sonnenstrahlen unser Gemüt erfreuen, fallen die rot leuchtenden Gebüsche besonders ins Auge:Die Wildrosen haben ihre Früchte, die Hagebutten, ausgebildet und bezaubern uns mit ihrer Leuchtkraft! Aber nicht nur das Auge, kann sich an ihrem Anblick erfreuen. Die Früchte der Wildrosen sind reich an Vitamin C, enthalten … Weiterlesen: Hagebutten-Oxymel
Bei meinen Wilde-Kräuter-Führungen werde ich oft gefragt, wie man denn den Meerrettich vom Stumpfblättrigen Ampfer vor der Blüte unterscheidet, weil die Blätter auf den ersten Blick durch Form, Grundfarbe, Größe und Habitus sehr ähnlich erscheinen. Das ist eigentlich ganz einfach, ich werde euch den Unterschied heute mal aufzeigen: Die Blätter des Meerrettich sind sehr vielgestaltig. … Weiterlesen: Meerrettich (Armoracia rusticana) vs. Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
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