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Bärlauch vom Aronstab unterscheiden

Immer wieder werde ich von Bärlauchsammlern gefragt, wie es nur passieren könne, dass Leute den Bärlauch mit Pflanzen, wie Maiglöckchen, Herbstzeitlose oder Aronstab verwechseln, das seien doch wirklich andere Erscheinungsformen.
Als Kräuterkundige kann ich diese Sichtweise natürlich nachvollziehen, allerdings möchte ich in diesem Beitrag vorallem mal auf den Aronstab eingehen, der in einem bestimmten Wachstumsstadium, dem Bärlauch nämlich doch sehr ähnlich sieht.

Ich habe euch hier mal Fotos vom ausgewachsenen Blatt des Aronstabs gemacht. Eindeutig! Völlig anders! Pfeilförmig, nicht oval-lanzettlich!

ausgewachsenes Blatt des Aronstabs

Jetzt schauen wir uns aber mal die jungen Blätter des Aronstabs an:

junge Aronstabblätter
Im Vergleich Bärlauchblätter zwischen Gundermann
im Garten

Da gibt es also doch eine sehr große Ähnlichkeit zum Bärlauch!
Ganz gemein ist, dass der Aronstab nicht nur zur gleichen Zeit, wie der Bärlauch austreibt, er steht sogar sehr gerne inmitten der Bärlauchpopulationen!

Deshalb ist eure Achtsamkeit gefragt! Der Aronstab ist wirklich sehr giftig und schon ein kleines Blatt kann schlimme Wirkung haben.
Hier ein kleiner Tipp, wie ihr auf den ersten Blick den Aronstab vom Bärlauch unterscheidet: Schaut euch die Blattunterseite an.

links Bärlauch, rechts Aronstab

Es ist ganz deutlich zu erkennen, dass der Bärlauch ganz gerade verlaufende Blattadern hat, während der giftige Aronstab ein Blattadergeflecht hat.

Wenn ihr also Bärlauch sammelt, bitte pflückt die Blätter einzeln, guckt sie euch an und reißt keine Büschel heraus. Das schont nicht nur die Bestände, die durch die massive Beerntung von Unerfahrenen stark zurück gehen, sondern unter Umständen auch eure Gesundheit.

Hier noch ein kurzer Blick auf die beiden anderen Verwechslungsmöglichkeiten.

Maiglöckchen

Maiglöckchen
Meist zwei Blätter hüllen den Stängel scheidig ein. Beim Bärlauch wächst das Blatt direkt aus dem Stängel. Blattoberseite und -unterseite haben die gleiche Farbe. Beim Bärlauch ist die Blattoberseite glänzend, die Unterseite matt.

Herbstzeitlose

Herbstzeitlose
Die lanzettlichen Blätter der Herbstzeitlosen sind dicklich-steif, nicht zart und schnell erschlaffend und laufen nach obenhin kahnförmig aus. Also nicht spitzt wie der Bärlauch.

Bärlauchbüschel
Schlüsselblume im Bärlauchfeld – da kann sich schon einmal ein ‚falsches‘ Blatt dazwischen verstecken

Ganz wichtig: Nur der Bärlauch hat den knoblauchartigen Geruch!
Seinen „Doppelgängern“ fehlt dieses Merkmal.

Fotos © by Mel Detjen

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Feld-Hainsimse

Ganz besonders freue ich mich, wenn ich auf meinen Streifzügen durch die Natur Pflanzen finde, die ich bisher noch nicht in unserer Gegend gesehen oder sie so noch nicht wahrgenommen habe.

So habe ich bei meinem letzten Spaziergang ein wunderschönes Exemplar der Feld-Hainsimse entdeckt, welche ich bei uns vorher noch nicht gesehen habe….manchmal muss man auch einfach neue Wege gehen 😉

Die Feld-Hainsimse gehört zu den Binsengewächsen und ist eine Anzeigerpflanze für Versauerung und Magerkeit. Sie ist düngungsempfindlich, dadurch tritt sie heute weniger häufig auf, als früher.

In der Volksheilkunde findet sie keine Erwähnung, aber für unsere Freunde, die Bienen, ist sie ein wichtiger Nahrungslieferant, da sie zu den Frühblühern gehört.

Und für mich ist sie mit ihrer sternenartigen Erscheinung einfach ein echter kleiner Schatz und Augenweide auf der noch etwas blumenfreien Wiese.
Schaut doch mal, ob ihr auch so ein hübsches Exemplar findet….

Die Feld-Hainsimse gehört zu den Frühblühern

Fotos © by Mel Detjen

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Wilde Kräuter im November

Wenn ich im Frühling, wo alles wächst und gedeiht, mit kräuterbegeisterten Menschen unterwegs bin, kommt oft die Frage: Und was isst Du dann im Winter???

Tatsächlich gibt es auch nach der Saison noch einiges an Kräutern zu finden und auch wenn ich jetzt den Spätherbst gewählt habe, sind einige der Pflanzen den ganzen Winter über und sogar noch unter dicken Schneedecken zu finden.

Fotos © by Mel Detjen