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Quitten – Wertvolle Schale, hilfreicher Kern

Nun sind wir schon wieder in der Jahreszeit angekommen, in der die Tage kürzer und die Nächte länger werden und die letzten Früchte im Jahr geerntet werden. Die Quitte ist eine von ihnen.

Gerne verwendet als Quitten-Brot, Quitten-Marmelade oder Quitten-Likör hat sie aber auch noch einige andere Vorzüge, von denen die meisten Leute gar nichts wissen.
So ist vor allem die Schale der Quitten sehr wertvoll und wird leider meist weggeworfen. Aus ihr lässt sich ein tolles Hautpflege-Öl herstellen, welches trockene und gereizte Haut vor Feuchtigkeitsverlust schützt und zur Narbenpflege geeignet ist.
Außerdem lassen sich die Schalen trocknen und dann als Tee genießen. Dieser hat nicht nur ein ganz wunderbares fruchtiges Aroma, sondern wirkt auch reizlindernd und entzündungshemmend bei Halsschmerzen.
Die Quittenkerne könnt ihr ebenfalls aufheben. Übergießt man 10g Quittenkerne mit 75ml Wasser, hat man am nächsten Tag einen Quittenschleim, welcher bei Verbrennungen, Hautentzündungen und unreiner Haut hilft.
Nur verzehren sollte man die Kerne nicht, da sie Blausäure enthalten.

Wenn ihr also dieses Jahr eure Quitten verarbeitet, nutzt gerne alle Teile der Frucht!

Quitten-Hautpflegeöl

Den Flaum auf der Schale der Früchte mit einem sauberen, trockenen Tuch abreiben.
Die Schale mit einem Sparschäler von den Quitten ablösen und dann kleinschneiden. Anschließend in ein Glas geben und mit einem nativ gepressten Olivenöl bedecken. Das Glas mit einer Gaze bedecken, damit keine Fliegen und Tierchen hereinkommen, verdunstende Flüssigkeit aber entweichen kann. Den Ölauszug eine Woche dunkel stehen lassen und zweimal täglich für etwa eine Minute durchrühren. Nach 7 Tagen wird das Öl abgefiltert und dann am besten in einer dunklen Flasche kühl aufbewahrt.

Quitten-Tee

1 TL getrocknete Quittenschalen mit 250 ml Wasser kurz aufkochen und dann 10 Minuten ziehen lassen. Bei Halsbeschwerden, mehrmals am Tag eine Tasse trinken.

(Der Tee ersetzt natürlich keinen Arzt! Wenn ihr schlimme Halsschmerzen habt, lasst den Doc drübergucken.)

Quitten-Likör mag ich am liebsten mit Vanille-Schote angesetzt.

Fotos © by Mel Detjen

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Workshop Öle und Salben

Am Wochenende hatte ich wieder die Ehre für ganz liebe Menschen einen Workshop zu geben. Dieses Mal ging es um das Thema Öle und Salben. Davon möchte ich ein wenig berichten:

Da wir einen warmen Auszug, also ein warmes Ölmazerat, als Grundlage für unsere Salbe herstellen wollten, fingen wir gleich zu Beginn mit der Praxis, dem Rühren an. Wir gaben getrocknete, zerkleinerte Ringelblumenblüten in unser Öl, erwärmten es sanft und rührten es eine Weile.
Während dem Rühren machten wir eine kleine Vorstellungsrunde und jede/r erzählte ein bisschen, was sie/ihn zu mir geführt hat und wozu sie/er die Herstellung von Ölmazeraten und Salben Nutzen möchte.
Dann stellten wir den Auszug erstmal zur Seite und gingen in den theoretischen Teil über.
Wir schauten uns gemeinsam die Erklärung der Begriffe Salbe und Ölmazerat an, die Vorzüge des Ölmazerates, welche Pflanzeninhaltsstoffe im Öl gelöst werden können und wofür die Stoffe gut sind, beziehungsweise welche Heilwirkung sie haben können. Auch die 5 wichtigsten Faktoren für einen hochwertigen Ölauszug und das Know-how für die Verarbeitung von frischen und getrockneten Heilkräutern wurden besprochen.
Nun war es wieder Zeit unser Ölmazerat noch einmal zu erwärmen und zu rühren. Traditionell wurden während der Salbenherstellung oft Lieder gesungen, Sprüche aufgesagt oder gebetet, um möglichst viel positive Energie und Heilkraft in die Salbe zu geben. Um auch bei meinem Seminar eine etwas ruhige, angenehme Stimmung in die ‚Rührzeit‘ zu bringen, las ich die Geschichte von der Ringelblume aus Folke Tegetthoffs „Neue Kräutermärchen“ vor.
Nachdem unser Ölauszug nun lange genug gerührt wurde und ziehen durfte, gingen wir an die Herstellung der Salbe.
Bienenwachs wurde in das abgeseihte Öl gegeben und auf 62 °C erwärmt, um das Wachs schmelzen zu lassen. Im Anschluss wurden in die auf ca. 40 °C abgekühlte Zubereitung noch ein paar Tropfen ätherisches Öl, als unterstützende Wirkung der Salbe und für den guten Duft, eingerührt. Dann füllten wir die noch flüssige Salbe in die Tiegelchen ab.
In der Zeit, in der die Salbe abkühlte, sprachen wir noch über einige Heilpflanzen und ihre Wirkung bei äußerlicher Anwendung. So fand der Workshop langsam seinen Abschluss und die Teilnehmer/-innen gingen mit ihrer selbst gerührten Ringelblumen-Salbe nach Hause.

Ich möchte mich für diesen schönen Nachmittag bedanken!
Es war mir eine große Freude, solch eifrige und wissbegierige „Schüler“ zu unterrichten!

Wenn ihr auch mal Lust habt, an einem Workshop teilzunehmen, dann schaut doch einfach auf meiner Website bei den Terminen vorbei.
Solltet ihr keinen passenden Termin finden, kann man mich auch als kleine Gruppe (5 bis 10 Teilnehmer) für einen Workshop buchen.
Bei Wilde-Kräuter-Führungen können sogar bis zu 15 Leute mitlaufen.

Also, bis ganz bald,
eure Mel

Bilder © by Mel Detjen

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Hühner-Wohl-Essig

Mal etwas ganz anderes…..

Nicht nur die wilden Kräuter haben mein Herz erobert, sondern auch das liebe Hühnervieh.
Wie ihr vielleicht wisst, sind die Wildkräuter nicht nur für uns Menschen sehr gesund und immunstärkend, sondern auch für unsere Hühner. So bekommen meine Hühner jede Woche einen ganz besonders leckeren Snack von mir:
Kleingeriebene Karotten mit geschnittenen Wildkräutern. Meist sind es die üblichen Kräuter, die man im Garten so zur Hand hat, wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Brennnessel und Oregano/Dost (der heimische Oregano). Die Hühner lieben diesen Snack!

Außerdem bekommen sie einmal die Woche auch noch meinen speziellen Hühner-Wohl-Essig ins Trinkwasser.
Er stärkt den Darm und tonisiert.

Hühner-Wohl-Essig

500 ml Bio Apfelessig
Alle Zutaten frisch:
2 Zehen Knoblauch
1 kleines Zweiglein Wermut (nicht zu viel)
1 Stück Ingwer ca. 3 cm
3-5 Zweige Oregano/Dost
10 Zweiglein Thymian

Der Knoblauch und der Wermut wirken vorbeugend gegen Wurmbefall. Der Ingwer und der Essig selbst, sind gut für die Verdauung und stärken das Immunsystem. Oregano und Thymian wirken antibakteriell. Außerdem haben Ingwer und Thymian eine positive Wirkung auf die Atemwege.

Alle Kräuter, Zehen und Wurzeln werden kleingeschnitten und in den Essig gegeben. Nun wird der Kräuterauszug an einen warmen dunklen Ort gestellt und täglich geschüttelt oder mindestens eine Minute gerührt. Bei der Wahl des Gefäßes bitte darauf achten, dass es keinen Metaldeckel hat, da durch den sauren Essig sonst unerwünschte Stoffe aus dem Deckel in unseren Auszug gelangen könnten.
Nun zieht der Kräuter-Essig 3 Wochen lang aus und wird dann abgeseiht.

Fertig ist unser Hühner-Wohl-Essig!
Ich gebe ihn einmal pro Woche im Verhältnis 20ml/Liter ins Trinkwasser. Cheers!

Viele Grüße von Prinz Harry und seinen Mädels 😉

Bilder © by Mel Detjen