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Hagebutten-Oxymel

Wenn sich das Jahr dem Ende nähert und die Sonnenstrahlen unser Gemüt erfreuen, fallen die rot leuchtenden Gebüsche besonders ins Auge:
Die Wildrosen haben ihre Früchte, die Hagebutten, ausgebildet und bezaubern uns mit ihrer Leuchtkraft!

Hagebutten einer Wildrose im Herbst

Aber nicht nur das Auge, kann sich an ihrem Anblick erfreuen. Die Früchte der Wildrosen sind reich an Vitamin C, enthalten Vitamin A, Vitamin B6, Antioxidantien, Kalzium, Eisen, Zink, Phosphor und Magnesium, wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd, immunstärkend, zellschützend und unterstützen die Nierentätigkeit.
Für mich ein Grund die Hagebutten unbedingt zu nutzen!
Dieses Jahr in Form eines Oxymel.

Hagebutten, Essig und Honig

Oxymel (auch Sauerhonig genannt) ist eines der ältesten medizinal Getränke der Welt. Es stärkt die Darmflora und das Immunsystem, hilft dem Körper bei der Entgiftung und enthält unglaublich viele Vitamine und Mineralstoffe.
Probiert es doch auch einmal aus:

Wir nehmen 3 Teile flüssigen Honig, einen Teil naturtrüben Apfelessig und ein bis zwei Teile Hagebutten.
Die Hagebutten entkerne wir nicht. Wir schneiden beide Enden ab, also Stiel und das schwarze Köpfchen, wo einst die Blüte saß und ritzen die Früchte etwas an, damit sie gut in dem Honig-Essig-Gemisch ausziehen können.
Wir lassen das Mazerat (den Kaltauszug) etwa 3 Wochen an einem dunklen, kühlen Ort stehen und rühren jeden Tag um, damit die Oberfläche der noch oben schwimmenden Hagebutten immer schön bedeckt ist und kein Schimmel entstehen kann.
Um den Sauerhonig abzudecken benutzen wir keinen Metalldeckel. Der Essig würde ihn mit der Zeit zerfressen und wir hätten diese Partikel dann in unserem schönen Oxymel.

Kaltauszug (Mazerat) aus Honig, Essig und Hagebutten

Nach 3 Wochen seihen wir das Oxymel ab und trennen damit die nun ausgezogenen Hagebutten vom Mazerat. An einem kühlen (unter 10° C), dunklen Ort aufbewahrt, ist das Oxymel bis zu einem Jahr haltbar… bei mir wird es immer schon vorher verbraucht, weil es so lecker ist 🙂

Wir können das Oxymel nun entweder als Kur verwenden, in dem wir täglich ein bis drei Esslöffel pur oder mit etwas Wasser verdünnt zu uns nehmen oder ihr macht es so wie ich und benutzt euer Oxymel als Salatdressing:

Oxymel-Salatdressing

Einen Teil Oxymel
Zwei Teile Öl
Salz
Pfeffer
Etwas Zitronensaft nach Geschmack
Kräuter eurer Wahl

Umrühren, fertig! Suuuppeeerr lecker!

Eine letzte Wildrosenblüte im November
Mrs. Grey möchte auch mal gucken, was ich da so mache

Fotos © by Mel Detjen

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Workshop Öle und Salben

Am Wochenende hatte ich wieder die Ehre für ganz liebe Menschen einen Workshop zu geben. Dieses Mal ging es um das Thema Öle und Salben. Davon möchte ich ein wenig berichten:

Da wir einen warmen Auszug, also ein warmes Ölmazerat, als Grundlage für unsere Salbe herstellen wollten, fingen wir gleich zu Beginn mit der Praxis, dem Rühren an. Wir gaben getrocknete, zerkleinerte Ringelblumenblüten in unser Öl, erwärmten es sanft und rührten es eine Weile.
Während dem Rühren machten wir eine kleine Vorstellungsrunde und jede/r erzählte ein bisschen, was sie/ihn zu mir geführt hat und wozu sie/er die Herstellung von Ölmazeraten und Salben Nutzen möchte.
Dann stellten wir den Auszug erstmal zur Seite und gingen in den theoretischen Teil über.
Wir schauten uns gemeinsam die Erklärung der Begriffe Salbe und Ölmazerat an, die Vorzüge des Ölmazerates, welche Pflanzeninhaltsstoffe im Öl gelöst werden können und wofür die Stoffe gut sind, beziehungsweise welche Heilwirkung sie haben können. Auch die 5 wichtigsten Faktoren für einen hochwertigen Ölauszug und das Know-how für die Verarbeitung von frischen und getrockneten Heilkräutern wurden besprochen.
Nun war es wieder Zeit unser Ölmazerat noch einmal zu erwärmen und zu rühren. Traditionell wurden während der Salbenherstellung oft Lieder gesungen, Sprüche aufgesagt oder gebetet, um möglichst viel positive Energie und Heilkraft in die Salbe zu geben. Um auch bei meinem Seminar eine etwas ruhige, angenehme Stimmung in die ‚Rührzeit‘ zu bringen, las ich die Geschichte von der Ringelblume aus Folke Tegetthoffs „Neue Kräutermärchen“ vor.
Nachdem unser Ölauszug nun lange genug gerührt wurde und ziehen durfte, gingen wir an die Herstellung der Salbe.
Bienenwachs wurde in das abgeseihte Öl gegeben und auf 62 °C erwärmt, um das Wachs schmelzen zu lassen. Im Anschluss wurden in die auf ca. 40 °C abgekühlte Zubereitung noch ein paar Tropfen ätherisches Öl, als unterstützende Wirkung der Salbe und für den guten Duft, eingerührt. Dann füllten wir die noch flüssige Salbe in die Tiegelchen ab.
In der Zeit, in der die Salbe abkühlte, sprachen wir noch über einige Heilpflanzen und ihre Wirkung bei äußerlicher Anwendung. So fand der Workshop langsam seinen Abschluss und die Teilnehmer/-innen gingen mit ihrer selbst gerührten Ringelblumen-Salbe nach Hause.

Ich möchte mich für diesen schönen Nachmittag bedanken!
Es war mir eine große Freude, solch eifrige und wissbegierige „Schüler“ zu unterrichten!

Wenn ihr auch mal Lust habt, an einem Workshop teilzunehmen, dann schaut doch einfach auf meiner Website bei den Terminen vorbei.
Solltet ihr keinen passenden Termin finden, kann man mich auch als kleine Gruppe (5 bis 10 Teilnehmer) für einen Workshop buchen.
Bei Wilde-Kräuter-Führungen können sogar bis zu 15 Leute mitlaufen.

Also, bis ganz bald,
eure Mel

Bilder © by Mel Detjen