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Der Weißdorn – Feenbaum und Herzstärker

Bei meinem täglichen Spaziergang heute, sah ich einen bezaubernden Weißdorn in voller Blüte stehen und dachte wieder, kein Wunder, dass der Weißdorn für die Kelten ein Feenbaum war, den es zu schützen galt, um nicht den Ärger der Feen auf sich zu ziehen. Seine Blütenpracht wirkt fast magisch anziehend und läd ein, eine zeitlang bei ihm zu verweilen. Man sagte, wer sich am 1. Mai unter einen Weißdorn setzt, läuft Gefahr in das Reich der Feen gezogen zu werden. 
In manchen Gegenden wurden sogar Wunschzettel an alte Weißdorngehölze gehängt, die Liebe und Glück bringen sollten.

Wo er Platz hat sich auszubreiten, das ist meist an Wald- und Wegrändern, kann er eine stattliche Höhe von bis zu 8 m erreichen und bis zu 500 Jahre alt werden. Leider gibt es so alte Pflanzen kaum noch, weil er eine ganz Zeit lang abgeholzt wurde, um die Ausbreitung des gefährlichen Feuerbrands zu unterbinden, dessen Wirt er sein kann und der verantwortlich ist für das Triebsterben von Kernobstgewächsen.

In Deutschland gibt es hauptsächlich den Eingriffeligen (Crataegus monogyna) und den Zweigriffeligen Weißdorn (Crataegus laevigata). Sie sind in der Blüte leicht an der Anzahl der Griffel zu unterscheiden.
Die Wirkstoffe sind aber bei beiden Arten gleich.

Spannend ist, dass der Weißdorn vor 1850 keine große Bedeutung in der Volksheilkunde hatte und eher als „magische“ Pflanze verwendet wurde. So flocht man zum Beispiel Weißdorn-Reife oder Bögen durch die man hindurchgehen musste, um Krankheiten abzustreifen, welche an seinen Dornen hängen bleiben sollten.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Weißdorn von dem irischen Arzt Thomas Green bei Herzmuskelschwäche eingesetzt. Recht zeitgleich forschten die Amerikaner Clement und Jennings an der Wirkweise von Weißdorn auf das Herz und veröffentlichten 1896 ihre Ergebnisse. 
Sehr wahrscheinlich ist, dass die positive Wirsamkeit des Weißdorn auf Herzschwäche erst so spät entdeckt wurde, da Herz-Kreislauferkrankungen erst seit der Industrialisierung vermehrt vorkommen. 

Seit dieser Zeit wird der Weißdorn bei folgende Leiden eingesetzt:

– Herzrythmusstörungen

– Sowohl niedriger, als auch erhöhter Blutdruck 

– Herzschwäche, Altersherz

– Angina Pectoris

– Arteriosklerose 

– Herzrasen 

– Tinnitus 

– Schwindel

– Angstzustände 

– Nervosität 

– Schlafstörungen

Eine weitere Besonderheit des Weißdorn ist sein Geruch.
Von weitem riecht er oft betörend und einladend, riecht man aber direkt an der Blüte, hat er einen fischartigen Geruch, der dem ein oder anderen so gar nicht zusagt.
Verantwortlich für diesen fischigen Geruch ist der Stoff Trimethylamin, welcher sowohl im weiblichen Vaginalsekret und im Ejakulat des Mannes vorkommt, als auch bei der Zersetzung von alterndem Fisch.
Beim Weißdorn dient der Geruch allerdings dazu Insekten für die Bestäubung anzuziehen. 

Zum Glück verflüchtigt sich dieser Geruch etwas, wenn man die Blüten für einen Tee trocknet! 🙂
Probiert es doch mal selbst aus.

Weißdornblüte


Griffel erkennen

Weißdorn-Kette, sie lässt sich nur aus frischen Beeren des Zweigriffeligen Weißdorn fertigen, da man mit der Nadel zwischen den beiden Kernen der Frucht durchsticht. Nach dem auffädeln wird sie an einem dunklen gut durchlüfteten Ort getrocknet.

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Wilde Kräuter Kränze

Am Wochenende hatten wir einen einen supertollen Workshop!
Bei perfektem sonnigen Wetter machten Carolin Haxel von Weidenkränzchen und ich mit unseren Teilnehmerinnen eine Wilde Kräuter Führung mit dem Thema „Das traditionelle Kräuterbüschel binden“, wobei die Gruppe auch etwas über die damals ausgewählten Kräuter und ihre Verwendung erfuhr. Währenddessen pflückten wir gemeinsam ein paar Wildkräuter für unsere Kränze. Anschließend konnten wir unsere gesammelten Schätze unter Anleitung von Carolin zu wunderschönen Wildkräuterkränzchen binden.

Wir alle hatten einen riesen Spaß und wir werden den Workshop im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen!

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Zweite „Wilde Kräuter-Führung“ mit dem Team des REWE-Marktes aus Katzenelnbogen

Das hat auch mir große Freude gemacht! Ihr ward eine tolle und interessierte Gruppe! Dankeschön vor allem auch an Marina Schuster, der Inhaberin des REWE-Marktes in Katzenelnbogen!

Hier der Beitrag zu dieser schönen Kräuterführung von der Facebook-Seite des REWE-Marktes in Katzenelnbogen, mit freundlicher Genehmigung von Marina Schuster.

Zweite „Wilde Kräuter-Führung“ mit Mel Detjen, aus Steinsberg

Am vergangenen Sonntag, den 7. Mai 2023, bei angenehmen Frühlingstemperaturen und schönstem Frühlingswetter, hatte Marina Schuster zur zweiten Kräuterführung ihre Mitarbeiterinnen eingeladen.

„Das hat uns allen einen Riesenspaß gemacht und war absolut informativ“, so der gemeinsame Tenor der teilnehmenden Damen des REWE-Teams, aus Katzenelnbogen.🥰👍😃

Mel Detjen, die Kräuterfrau aus Steinsberg und Inhaberin der Kräuterschule „Wilde Kräuter – Mel Detjen“ brachte den Damen unterhaltsam und kompetent diverse Wildkräuter näher.

Es wurde angeschaut, gerochen und geschmeckt.

Welches Wildkraut, wie und wozu verwendet wird, war wieder der diesmalige Themenschwerpunkt, wie schon vierzehn Tage zuvor.

Der Wiesenbärenklau, der superlecker und mild schmeckt, aber nicht mit dem Riesenbärenklau verwechselt werden sollte, der Weißdorn, der gerade in der Blüte steht und nachweislich ausgleichend bei Herz-Kreislauferkrankungen wirkt und der japanische Staudenknöterich, ein Neophyt, aus dessen jungen Trieben sich wunderbar eine Marmelade kochen lässt, der aber wegen seiner Oxalsäure nur in kleinen Mengen verzehrt werden sollte, waren u. a. Thema.Weiterhin wurden der Löwenzahn, mit Stängel und Blüte, das Gänseblümchen, die purpurrote Taubnessel, etwas erdig, aber oft auch im Winter zu finden, Spitzwegerich (dessen Knospen wie Champignons schmecken), das Wiesenlabkraut, die erbsige Salatbeigabe, Schafgarbe (die Augenbraue der Venus und bei Frauenleiden gerne als Tee getrunken), der Rainfarn (giftig aber wohlriechend), der kleine Wiesenknopf (gurkig im Geschmack), die Blüte des Feldsalates und das behaarte Schaumkraut (als Kresseersatz) nebst dem Dost(wilder Majoran) besprochen und vorgestellt.

Wilder Lauch, die weiße Taubnessel, die Brennnessel (das heimische Superfood, z.B. als Kräuterbutter), der Odermennig(das Kraut der Sänger und Redner) und der Giersch, dessen junge Blätter der Petersilie ähnlich sind und der die Harnsäure im Körper reduziert, schlossen die Kräuterführung spannend ab.

Diese schöne Kräuterführung wird wohl allen Teilnehmerinnen noch lange in positiver Erinnerung bleiben! 😃🥰

Fotos © 2023 by Marina Schuster REWE Marina Schuster – Dein Markt im Einrich